INFOABEND IN DER STADTHALLE VOR DEM BÜRGERENTSCHEID

Am Donnerstag, den 03.07.2025, fand die letzte Informationsveranstaltung der Stadt Herrenberg zu dem Bürgerentscheid am 13.07.2025 über einen Windpark im Spitalwald statt. Es kamen der Oberbürgermeister, die 3 Initiatoren des Bürgerbegehrens, Gemeinderäte, Mitarbeiter von Prokon, die Freien Horizonte, die NABU Ortsgruppe Herrenberg, sowie weitere Bürgerinitiativen und Gruppen. Sogar der Chefplaner des Regionalverbands Stuttgart, Thomas Kiwitt höchstpersönlich, gab sich die Ehre. Viele Bürger der Stadt nutzten die Gelegenheit, noch einmal die verschiedenen Akteure und ihre Belange zu hören.

Während Oberbürgermeister Nico Reith und weitere Gemeinderäte nochmals alle Pro-Argumente der Stadt darlegten, hielt Dirk Kegreiß, einer der Bürgerbegehren-Initiatoren mit einer überzeugenden Rede dagegen, in der er den Argumenten der Stadt größtenteils widersprach, und seine eigene Sichtweise zu dem Bauvorhaben darlegte. Zuletzt durften weitere Interessengruppen wie der NABU und die Freien Horizonte für 2 Minuten die Bühne betreten und einen Kommentar zu ihrem Stand und dem geplanten Windpark abgeben.

Die kurze Rede der Freien Horizonte Herrenberg, vorgetragen von Martina Raimund, der stellvertretenden Vorsitzenden von Freie Horizonte Herrenberg, können Sie hier noch einmal lesen:

Sehr geehrte Gäste

Der Spitalwald ist seit Jahrhunderten ein Wald für die Bürger von Herrenberg. Er ist Lebensraum für Mensch und Natur, und er ist unsere Heimat. Dieses Naturparadies, mit hundertjährigen Eichen und Buchen, ein Lebensraum für viele Vögel, Wildtiere und Pflanzenarten, ist historisch und kulturell wertvoll für das gesamte Gäu. Besucher finden dort ein Erholungsgebiet für Ruhe und Entspannung. Der Wald schenkt uns allen mehr Lebensqualität, und trägt zur Wertschöpfung der ganzen Region bei.

Soll dieses Naturparadies nun industrialisiert werden für einen lauten Windpark mit Dauerbaustellen, Absperrungen und Schwerlastverkehr? Der Eingriff wäre die größte Landschaftsveränderung, die es im Gäu jemals gab, und für Jahrhunderte wirksam.

7 Windenergieanlagen für Herrenberg wären der erste Schritt für ein mögliches Eldorado, das danach erst kommen würde. Die kommunale Wärmeplanung sieht jetzt schon bis 2040 viele weitere Windenergieanlagen für Herrenberg und Jettingen vor. Das dürfen wir schon aus ökologischen Gründen nicht zulassen, denn der Spitalwald sichert uns unsere Lebensgrundlagen. Der Wald als natürliches Ökosystem erfüllt viele Funktionen: Er kühlt das lokale Klima, filtert unsere Luft, reinigt unser Trinkwasser und schützt uns vor Naturgefahren. Diese Wohlfahrtsfunktionen kann kein Windrad leisten.

Vor allem ist der Spitalwald auch eine große Wasserschutzzone. Die Wasserschutzverordnung verbietet eigentlich den Bau von Windenergieanlagen in Wasserschutzzone II. 6 der geplanten Anlagen liegen in dieser Zone. Hier ist die Gefahr sehr groß, dass die Trinkwassergewinnung und die Trinkwasserqualität durch Kontaminierung der Wasserquelle zerstört werden.

Stellen wir uns einmal vor, die Versorgungskette der Bodensee-Wasserversorgung wäre unterbrochen, z. B. durch Krieg oder einen längeren Stromausfall. Bei Verlust oder Kontaminierung der eigenen Wasserquelle könnte Herrenberg in einem Notfall nicht mehr auf diese zurückgreifen. Das Leben von Mensch und Tier wären sehr schnell in Gefahr.

Als Bürgerinitiative wünschen wir uns eine vernünftige Schutzgüterabwägung. Klimaschutz darf nicht bedeuten, dass Naturschutz, Trinkwasserschutz und Artenschutz unter den Tisch fallen.

Geld allein macht niemanden glücklich, sondern die Tatsache, ein gutes und gesundes Leben führen zu können, in einem Ort, wo der Mensch noch Mensch sein kann, verbunden mit der Natur.

Der Spitalwald gehört den Bürgern, und ist der Stadt lediglich treuhänderisch übergeben. Diese hat die Pflicht, ihn zu bewahren, für uns Bewohner hier und heute, und für zukünftige Generationen.

Deshalb bitte JA ankreuzen am 13.07.2025 beim Bürgerentscheid.

Außerdem interviewte Hans Tolzin, der Vorsitzende von Freie Horizonte Herrenberg und Inhaber des Tolzin Verlags, die beiden Vertrauensleute des Bürgerbegehrens, Jürgen Utz und Frank Nüssle, den Fachbeirat des Vereins, Hansjörg Jung, sowie die stellvertretende Vorsitzende, Martina Raimund. Warum setzen sich diese Bürger Herrenbergs ehrenamtlich für den Spitalwald ein? Was sind Ihre Beweggründe, beim Bürgerentscheid mit JA zu stimmen? Die Interviews sehen Sie hier:

Für Herrenberg und das schöne Gäu wünscht der Verein Freie Horizonte beim Bürgerentscheid am Sonntag, 13.07.2025, VIEL GLÜCK!

Mit einem JA für den Spitalwald, für die Natur und unsere Lebensqualität!

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