Foto: Leonardo AI
Immer mehr erkrankte Anwohner im näheren Umfeld von Windrädern sind nicht länger wegzuleugnen. Ständig gibt es hierzu neue, wissenschaftliche Erkenntnisse. Windenergieanlagen haben nicht nur Auswirkungen auf die Psyche der näheren Anwohner, sie schaden auch ihrer Gesundheit. Und das in vielfältigster Weise, wie die Deutsche Schutzgemeinschaft Schall aufzeigt.
Bei den geplanten Windenergieanlagen für Herrenberg mit einer Höhe von 285 Metern entsteht dauerhaft tieffrequenter, nicht hörbarer Schall, genannt Infraschall. Dieser hat einen Frequenzbereich unter 16 Hz.
Der Infraschall von Windkraftanlagen liegt mittlerweile im Bereich von 0,1 bis 10 Hz.
Wenn ein Rotorflügel den Mast passiert (1 – 2 mal pro Sekunde – bei aktuellen Anlagen erreichen die Spitzen 400 km/h) entsteht durch Kompression der Luft eine Druckwelle. Diese erzeugt periodische Pulse mit einer Grundfrequenz zwischen 1 und 2 Hz.
Windpark im Spitalwald – Infraschall in Kayh: Wie ist das möglich?
Blick aufs Gäu

Ein Windkraftrotor ist ein Infraschall-Emittent.
Infraschall ist also Schall einer niederen Frequenz. Und gerade niedrige Frequenzen sind besonders schädlich:
Je niedriger die Frequenz, umso größer ist die Wellenlänge. Die Wellenlängen reichen von 170 m bis 340 m. Diese können durch Bauwerke oder Schutzmaßnahmen kaum gedämmt werden. Die Reichweite ist bis zu 15 Kilometer zu messen.
Die Infraschall-Emission in der Luft von 1,5 MW- und 5 MW Anlagen kann man noch in mehr als 10 km Abstand erfassen.
! Zum Vergleich: Der Herrenberger Windpark mit 7 Anlagen des Typs Vestas V172-7,2/199 hat eine Nennleistung von 50,4 MW!
Bei Windrädern gilt:
Je größer der Rotor ist, desto niedriger ist die emittierte Frequenz, und umso größer ist die Reichweite.
Mit zunehmender Größe und Anzahl von Windkraftrotoren nehmen auch die gesundheitlichen Beschwerden zu.
Die Lärm- und Infraschallemissionen von einzelnen Windrädern sind nicht zu vergleichen mit einem ganzen Windpark! Hier steigt die Belastung in einer Exponentialkurve nach oben!
Infraschall von Windrädern überträgt sich aber nicht nur in der Luft, sondern auch durch Vibrationen des Untergrunds, und das über große Entfernungen, ähnlich wie bei Erdbeben. Ein vibrierender Untergrund (Körperschall) kann in einem entfernten Gebäude mit dem luftgeleiteten Infraschall interagieren und sich verstärken.
Sollte der Gemeinderat der Stadt Herrenberg zustimmen, wären die Menschen vor Ort 20 Jahre lang mit der Exposition durch Infraschall konfrontiert.
Am stärksten betroffen wären auch hier wieder die Bewohner von Haslach, Herrenberg, Kuppingen, Sindlingen, Jettingen, Sulz, Oberjesingen. Doch auch alle anderen Gemeinden Herrenbergs können dieser Gefahr nicht entkommen.
Blick vom Spitalwald auf Kuppingen

Unsere Landwirte jenseits des Ortsrands: Viele Aussiedlerhöfe bei Haslach, Kuppingen, Sulz, Jettingen, Sindlingen
Am stärksten betroffen sind die Aussiedlerhöfe unserer Gemeinden, die die geringsten Abstände zu den Windenergieanlagen haben.
„Aussiedlerhöfe werden nicht als Wohnbebauung berücksichtigt“, heißt es in Vorschriften der Landesregierung.
Was bedeutet dies für die Landwirte, und ihre Tiere, die in nächster Nähe zu den Anlagen leben? Landwirte, die seit jeher für unsere guten regionalen Lebensmittel sorgen, und unser Gäu zur schönen Kulturlandschaft machen, wie wir sie heute noch kennen, werden hier einfach übergangen.
Beispiel: Aussiedlerhöfe Oefele bei Jettingen: Abstand zu den geplanten Anlagen ca. 580 Meter!

Sonstige Abstände zur Wohnbebauung: Beispiele:
Herrenberg: 2850 Meter | Haslach: 1250 Meter |
Kuppingen: 2950 Meter | Sindlingen: 1500 Meter |
Sulz am Eck: 1260 Meter | Jettingen: 1450 Meter |
Bei der Reichweite von Infraschall bei 260 Meter hohen Anlagen (Windpark Jettingen) und 285 Meter hohen Anlagen (Windpark Herrenberg) ist zu beachten:
Je höher die Anlage, desto länger die komprimierte Luftsäule!
Je länger die komprimierte Luftsäule, desto größer die Reichweite!
Die Höhe der Windräder ist also entscheidend, und wirkt sich exponentiell bei Emissionen und Auswirkung auf die Anwohner aus:
4 x höhere Anlagen = 16-fach höheres Immissionsgeschehen (Einwirkung von Infraschall auf Anwohner)
Für die Gesundheitsprävention ist wesentlich, dass die Abstände zur WEA mit der Anlagenhöhe wachsen.
Früher gab es die bayerische 10H-Regelung: Ein Mindestabstand der zehnfachen Anlagenhöhe war vorgeschrieben, und stellte eine Annäherung an das Notwendige dar. Im Ausland, z. B. in Polen, den USA und Großbritannien, haben sich Abstandsregelungen durchgesetzt, die dieser Entfernung nahekommen.
Der Herrenberger Windpark plant Anlagen mit 285 Metern Höhe. Stünde die Gesundheit der Bürger im Vordergrund, müsste also jede Wohnbebauung einschließlich der Aussiedlerhöfe mindestens 3 Kilometer von den Anlagen entfernt sein. Dies wird bei weitem nicht eingehalten.
Auch stark betroffen: Sulz am Eck

Was wären mögliche Gesundheitsprobleme für die Anwohner?
Alle Lebewesen, also Menschen und Tiere wie Vögel, Insekten, Amphibien können gesundheitlich betroffen sein.
Anwohner klagen schon nach wenigen Tagen über starke Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Stress, Angst- und Schwindelgefühle.
Bei Einwirkung über Wochen und Monate entsteht im Gehirn eine permanente Alarmsituation, die durch den Anstieg des Stresshormons Cortisol gekennzeichnet ist, was zu Blutdruckanstieg und höherem Infarktrisiko führt.
Weiter wurden gesundheitliche Störungen festgestellt für:
Mikrozirkulation, Herztätigkeit, Unruhe, Fruchtbarkeit, Gehör, Tinnitus, Psyche, immer müde …
Tiere leiden oft unter schwacher Milchproduktion, Verhaltensauffälligkeiten, verminderter Fruchtbarkeit und dergleichen.
Kühe bei Sindlingen

Politische Entscheidungen in jeder Form sollten immer zuerst die Menschen und deren Wohl im Auge behalten.
Gesundheit ist das höchste Gut.
Die Lebensqualität der Gäubewohner und das Wohl der Tiere sollten jedem Bürgermeister ein Anliegen sein, und in Gemeinderatssitzungen an erster Stelle stehen, d. h. vor Pachteinnahmen für die Stadtkasse.
Mehr Infos erhalten Sie bei unseren kommenden Veranstaltungen:
- Veranstaltung am 12.09. Herrenberg – Prof. Roos- Alte Turnhalle (s. Termine)
- Veranstaltung am 19.09. Ehningen – Dr. med Bellut-Staeck (s. Termine)
Quellen:
https://www.vernunftkraft.de/kompendium/ (Seite 45 – 49)